Das Birgit-Gate: Eine Wutrede über Respekt, Boundaries und warum ich auf falsch geschriebene Namen allergisch bin (und stolz darauf!)
Spoiler Alert: Wenn du meinen Namen nicht richtig schreiben kannst, bist du raus. Keine zweite Chance. Kein „Sorry, war ein Versehen“. Einfach raus.
Es ist wieder passiert. Diesmal auf LinkedIn. Eine Direktnachricht. „Liebe Birgit…“
BIRGIT.
Nicht Brigitte. Birgit. Ich bin die Brigitte, die du nicht vergessen solltest.
Mein Finger zuckte zum Block-Button. Stattdessen schrieb ich nur: „Brigitte. Mein Name ist Brigitte.“
Aber innerlich? Innerlich explodierte ein Vulkan, der seit meiner Kindheit in den USA brodelt. Ein Vulkan, der mit jedem „Britta“, „Birgit“, „Birgitta“ mehr Lava sammelt. Und weißt du was? Diese Lava ist pures Gold. Denn sie zeigt mir in Sekunden, wer meine Zeit wert ist und wer nicht.
Die Origin Story: Warum mich falsche Namen triggern
Little Brigitte in Big America
Stell dir vor: Ein kleines Baby, in den USA geboren. Die Eltern aus Deutschland vor 6 Jahren in die USA eingewandert. Sie gaben ihre Tochter einen deutschen Namen: Brigitte. Eines Tages kam dieses Mädchen zur Schule. Der Name „Brigitte“ für amerikanische Zungen etwa so aussprechbar wie „Worcestershire Sauce“ rückwärts.
Ich hab’s erlebt:
- „Bridget“ (okay, fast)
- „Bri-git-ty“ (kreativ)
- „Bright“ (what?)
- „Bridge-it“ (immerhin phonetisch nah dran)
Jeden. Verdammten. Tag. Korrigieren. Buchstabieren. B-R-I-G-I-T-T-E. Nein, zwei T. Ja, mit E am Ende.
Irgendwann gibt man auf. Lässt sich Bridget nennen. Macht sich klein. Passt sich an.
Das kleine Mädchen in mir hat gelernt: Dein Name ist zu kompliziert. Du bist zu viel. Mach es den anderen leichter.
Back to Germany: Der Plot Twist
Dann der Umzug nach Deutschland. Endlich! Ein Land, wo Brigitte ein normaler Name ist! Wo jeder weiß, wie man das schreibt!
Denkste.
Hier wurde aus der amerikanischen Herausforderung deutsche Ignoranz:
- Britta (der Klassiker)
- Birgit (der LinkedIn-Favorit)
- Birgitta (für die Kreativen)
- Brigitte (BINGO! Aber nur in 40% der Fälle)
Der Unterschied zwischen Fehler und Respektlosigkeit
In den USA: Kulturelle Überforderung
Amerikaner, die meinen Namen falsch schrieben, hatten eine Ausrede. „Brigitte“ ist dort so häufig wie „Edeltraud“ in Texas. Sie gaben sich wenigstens Mühe. Sie fragten nach. Sie entschuldigten sich.
Das war Unwissenheit, keine Ignoranz.
In Deutschland: Pure Faulheit
Aber hier? In Deutschland? Auf LinkedIn? Wo mein Name in 72-Punkt-Schrift auf meinem Profil steht?
Das ist keine Unwissenheit. Das ist Respektlosigkeit.
Es sagt:
- „Ich hab mir dein Profil nicht mal angeschaut“
- „Du bist austauschbar“
- „Ich copy-paste meine Nachrichten“
- „Du bist mir keine 2 Sekunden wert“
Warum mich das zur Weißglut bringt (und warum das gut ist)
Die systemische Ebene
Es geht nicht nur um meinen Namen. Es geht um ein System, in dem:
Networking > Echte Verbindung Quantität > Qualität Automation > Menschlichkeit
Mein Name ist nur die Spitze des Eisbergs. Darunter liegt die ganze verrottete Kultur von:
- Mass-Messaging
- Fake-Interesse
- Oberflächlichem Business-Geplänkel
- „Lass uns connecten“ ohne Connection
Die Gender-Ebene
Und ja, ich sage es: Ich wette, Thomas, Michael und Christian haben das Problem seltener.
Aber Brigitte? Sabine? Katrin? Die werden zu Birgit, Sabrina und Karin.
Warum? Weil Frauennamen als austauschbar gelten. Als „ungefähr richtig reicht“. Als nicht wichtig genug für Genauigkeit.
Fun Fact: Die gleichen Menschen, die meinen Namen falsch schreiben, erwarten, dass ich IHRE Firmennamen, Produktbezeichnungen und Titel zu 100% korrekt wiedergebe.
Die Allergie als Superkraft
Früher: Entschuldigen und Erklären
Alte Brigitte hätte gesagt:
- „Macht nichts, passiert mir ständig!“
- „Ist ein schwieriger Name, ich weiß“
- „Kein Problem, Hauptsache Sie wissen, wen Sie meinen“
Diese Brigitte ist tot. RIP. War nice, dich zu kennen, aber du warst zu soft für diese Welt.
Heute: Die Null-Toleranz-Policy
Neue Brigitte sagt:
- „Mein Name ist Brigitte. Wenn Sie den nicht richtig schreiben können, sind wir hier fertig.“
- „Ich arbeite nicht mit Menschen, die sich keine 2 Sekunden für meinen Namen nehmen.“
- „Blocked and blessed.“
Und weißt du was? Es fühlt sich FANTASTISCH an.
Die Birgit-Filter-Methode™
Wie ein falsch geschriebener Name mir Zeit spart
Jeder „Birgit“ ist ein Geschenk. Ein kristallklares Signal: Diese Person ist nicht deine Person.
Was ich durch falsche Namen über Menschen erfahre:
- Sie haben mein Profil nicht gelesen → Kein echtes Interesse
- Sie copy-pasten ihre Nachrichten → Ich bin eine Nummer
- Sie achten nicht auf Details → Gefährlich im Business
- Sie respektieren mich nicht → Toxische Grundlage
Ein falscher Name spart mir Stunden an Calls, Meetings und Enttäuschungen.
Die Magie der sofortigen Disqualifikation
Stell dir vor, du hättest einen Filter, der dir in 2 Sekunden sagt, ob jemand:
- Aufmerksam ist
- Dich respektiert
- An echter Verbindung interessiert ist
- Professionell arbeitet
Dieser Filter existiert. Er heißt: Kann die Person meinen Namen richtig schreiben?
Warum ich stolz auf meine „Allergie“ bin
Es ist eine Boundary
Jedes Mal, wenn ich sage „Mein Name ist BRIGITTE“, sage ich eigentlich:
- Ich bin es wert, richtig gesehen zu werden
- Ich akzeptiere kein Minimum an Aufmerksamkeit
- Ich habe Standards
- Ich kenne meinen Wert
Es ist ein Qualitätssiegel
Menschen, die meinen Namen richtig schreiben:
- Lesen tatsächlich meine Inhalte
- Nehmen sich Zeit für echte Verbindung
- Achten auf Details
- Zeigen Respekt von Anfang an
Das sind meine Menschen. Das sind deine Kunden. Das sind die Kooperationen, die funktionieren.
Die „Aber das ist doch übertrieben“-Brigade
Die klassischen Ausreden
„Aber Brigitte, das war doch nur ein Tippfehler!“ → Nein. Birgit ist kein Tippfehler von Brigitte. Das sind andere Buchstaben.
„Du bist zu empfindlich!“ → Ich bin exakt richtig empfindlich für meine Standards.
„Das ist doch nur ein Name!“ → Genau. NUR mein Name. NUR meine Identität. NUR das Erste, was meine Eltern mir gaben.
„Im Business muss man über sowas hinwegsehen!“ → Muss ich nicht. Will ich nicht. Werde ich nicht.
Die Wahrheit, die niemand hören will
Wenn du meinen Namen nicht richtig schreiben kannst, bist du entweder:
- Zu faul zum Lesen
- Zu respektlos zum Korrigieren
- Zu automatisiert zum Menschlichsein
Mit keiner dieser drei Kategorien will ich Business machen.
Was ich allen Brigittes, Katharinas und Franziskas sagen will
Dein Name ist nicht zu kompliziert
Die Menschen sind zu faul. Dein Name ist perfekt, wie er ist. Er ist DEIN Name. Er gehört DIR.
Du musst es nicht leichter machen
Nein, du musst nicht:
- Einen Spitznamen anbieten
- Dich mit falschen Namen abfinden
- Es „nicht so ernst nehmen“
- Über diese „Kleinigkeit“ hinwegsehen
Deine Wut ist berechtigt
Die Wut, wenn dein Name falsch geschrieben wird, ist ein Signal. Ein wichtiges Signal. Es sagt dir: Hier stimmt was nicht.
Hör auf dieses Signal. Es ist dein Frühwarnsystem. Es ist deine Superkraft.
Der Plot Twist: Wie ich meinen Namen zur Waffe machte
Bridge It Coaching
Wisst ihr, was ich aus der amerikanischen „Bridge-it“ Aussprache gemacht habe? Meinen fucking Firmennamen.
Bridge It Coaching. Die Brücke bauen.
Aus dem Trauma wurde Triumph. Aus der falschen Aussprache wurde meine Marke.
Der Test
Jetzt ist mein Name ein Test:
- Wer ihn richtig schreibt → Potentieller Kunde
- Wer ihn falsch schreibt → Automatic Disqualification
- Wer nachfragt → Respekt! Auch okay.
Mein Name ist mein erster Filter. Mein Qualitätssiegel. Meine Boundary.
Die Einladung (mit Bedingungen)
An alle, die das hier lesen
Wenn du mir schreiben willst, check dreimal:
- Steht da BRIGITTE?
- Mit zwei T?
- Mit E am Ende?
Wenn ja → Willkommen in meiner Welt. Wenn nein → There’s the door. 🚪
An alle Birgits da draußen
Sorry, ihr seid sicher toll. Aber ihr seid nicht ich. Und Menschen, die den Unterschied nicht checken, sind nicht meine Menschen.
An alle, die auch eine „Namens-Allergie“ haben
EMBRACE IT.
Lass sie meckern, dass du überempfindlich bist. Lass sie sagen, es sei nur ein Name. Lass sie mit den Augen rollen.
Du weißt: Dein Name ist dein erster Standard. Und wer den nicht erfüllt, hat in deinem Leben nichts zu suchen.
Das Manifest
Ich, Brigitte (mit zwei T und E am Ende), erkläre hiermit:
- Mein Name ist nicht verhandelbar
- Er wird richtig geschrieben oder gar nicht
- Falsche Namen sind instant Disqualifikation
- Ich entschuldige mich nicht für diesen Standard
- Ich bin stolz auf meine „Überempfindlichkeit“
- Mein Name ist mein erster Filter
- Wer ihn nicht respektiert, respektiert mich nicht
- Und wer mich nicht respektiert, existiert nicht in meiner Welt
Sign me,Brigitte B-R-I-G-I-T-T-E Not Birgit. Not Britta. Not Birgitta. BRIGITTE.
PS: Wenn du mir jetzt einen Kommentar schreibst und meinen Namen falsch schreibst, nachdem du DIESEN ARTIKEL gelesen hast? Dann hast du den ultimativen Beweis geliefert, dass mein System funktioniert. Danke für die Bestätigung. Und tschüss. 👋
PPS: An alle echten Birgits: Nothing personal. Ihr habt einen tollen Namen. Nur eben nicht meinen.






Ich kann das so nachvollziehen. Mir glauben viele Menschen nicht, dass ich meinen Namen kenne und gehen davon aus, dass ich ja sicherlich in Wirklichkeit Angelika heißen muss. 16 Jahre Merkel und trotzdem hat sich die Erkenntnis nicht durchgesetzt. Mich nervt diese Haltung, dass Leute glauben, es besser zu wissen als ich.
Auch mein Nachname ist angeblich so super kompliziert. Petersen? Kein Ding. Carstensen? Voll schwierig.
Ich finde deinen konsequenten Ansatz sehr angemessen. Unsere Grenzen setzen wir selbst.
Hallo Angela,
vielen, vielen Dank für Deine Rückmeldung. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich darüber gefreut habe. Ich habe tatsächlich einige Rückmeldungen bekommen, ich sei zu kleinlich. Aber genau das ist es nicht. Ich bin nun mal Brigitte und nicht Birgit, Bettina oder Beate. Mein Name ist Teil meiner Identität. Wenn jemand in den Raum Birgit ruft, werde ich nicht reagieren. Ist so.
Ganz liebe Grüße
Brigitte