Du willst EFT (Emotional Freedom Techniques) verstehen, aber die vielen Fachbegriffe verwirren dich? Keine Sorge! In diesem umfassenden EFT Glossar erkläre ich dir die wichtigsten Begriffe rund um die Klopfakupressur – praxisnah und ohne unnötiges Fachchinesisch. Egal ob du EFT-Neuling bist oder dein Wissen vertiefen möchtest: Hier findest du klare Antworten auf deine Fragen.
EFT Glossar
Akupressur
Die sanfte Schwester der Akupunktur – statt Nadeln verwendest du deine Fingerspitzen. Bei EFT stimulierst du durch leichtes Klopfen oder Drücken bestimmte Punkte auf den Meridianen. Das Schöne daran: Du kannst nichts falsch machen! Selbst wenn du den Punkt nicht millimetergenau triffst, wirkt die Stimulation in einem gewissen Radius. Die Akupressur ist jahrtausendealt und bildet die Basis für die moderne Klopfakupressur.
Borrowing Benefits
Ein faszinierendes Phänomen bei EFT-Gruppensitzungen: Du klopfst mit, während jemand anders an seinem Thema arbeitet – und plötzlich löst sich auch bei dir etwas! Das funktioniert, weil unser Unterbewusstsein Parallelen zu eigenen Themen zieht. Besonders in Workshops oder beim Anschauen von EFT-Videos kannst du von diesem „Trittbrettfahrer-Effekt“ profitieren. Mein Tipp: Einfach mitklopfen, auch wenn das Thema scheinbar nichts mit dir zu tun hat.
Choice-Methode
Entwickelt von Dr. Patricia Carrington, erweitert diese Methode das klassische EFT um positive Wahlmöglichkeiten. Statt nur „Auch wenn ich diese Angst habe…“ sagst du „Auch wenn ich diese Angst habe, entscheide ich mich dafür, ruhig und gelassen zu bleiben“. Du gibst deinem Unterbewusstsein damit eine klare Alternative. Besonders wirkungsvoll, wenn du schon einige Runden klassisches EFT gemacht hast und die Intensität bereits gesunken ist.
Core Issue
Der heilige Gral der EFT-Arbeit: das Kernthema finden! Oft klopfen wir an Symptomen herum, während die eigentliche Ursache tiefer liegt. Kopfschmerzen können von Stress kommen, der Stress von Perfektionismus, der Perfektionismus von der Angst, nicht gut genug zu sein. Je näher du an dein Core Issue kommst, desto nachhaltiger die Veränderung. Die Kunst liegt darin, immer weiter zu fragen: „Was steckt wirklich dahinter?“
Cortisol
Das Stresshormon schlechthin – und der Grund, warum EFT so gut messbar wirkt. Studien zeigen, dass schon eine Stunde Klopfen den Cortisolspiegel um bis zu 43% senken kann. Das ist keine Esoterik, sondern knallharte Biochemie! Chronisch erhöhtes Cortisol macht uns krank, EFT hilft dabei, es zu regulieren. Deshalb fühlst du dich nach einer Klopfsession oft so entspannt und klar.
EFT (Emotional Freedom Techniques)
Die „Technik der emotionalen Freiheit“ – entwickelt von Gary Craig in den 1990ern. EFT kombiniert Elemente aus der traditionellen chinesischen Medizin, der Kinesiologie und der modernen Psychologie. Das Geniale: Es ist so einfach, dass es Kinder lernen können, aber so effektiv, dass es Therapeuten weltweit nutzen. Wichtig zu wissen: EFT ersetzt keine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung, kann diese aber wunderbar ergänzen.
Energetische Psychologie
Der Überbegriff für alle Methoden, die Psychologie mit Energiearbeit verbinden. EFT ist die bekannteste, aber nicht die einzige. Die Grundannahme: Emotionale Probleme entstehen durch Störungen im Energiesystem des Körpers. Klingt esoterisch? Ist es aber nicht! Immer mehr Studien belegen die Wirksamkeit. Die APA (American Psychological Association) erkennt energetische Psychologie mittlerweile als evidenzbasierte Methode an.
Gamut-Punkt
Der „Multitasking-Punkt“ auf dem Handrücken, zwischen kleinem Finger und Ringfinger. Während du ihn klopfst, machst du die verrücktesten Sachen: Augen rollen, summen, zählen. Das sieht albern aus, hat aber System! Du aktivierst damit verschiedene Gehirnareale gleichzeitig und förderst die Verarbeitung. Viele lassen diesen Punkt weg, weil er ihnen peinlich ist – schade, denn er kann wahre Wunder wirken!
Generalisierung
Der Dominoeffekt bei EFT: Du arbeitest an einer spezifischen Erinnerung und plötzlich lösen sich ähnliche Themen gleich mit auf. Beispiel: Du klopfst auf eine peinliche Situation in der Schulzeit und merkst, dass auch andere Scham-Momente ihre Ladung verlieren. Das Gehirn generalisiert die Heilung. Deshalb musst du nicht jede einzelne negative Erinnerung bearbeiten – oft reichen die Schlüsselmomente.
Intensity Level
Die Intensität deines Problems auf einer Skala von 0-10 (siehe auch SUD-Skala). Der wichtigste Messwert bei EFT! Vor und nach jeder Klopfrunde checkst du: Wie stark ist das Gefühl jetzt? So merkst du Fortschritte und weißt, wann du fertig bist (idealerweise bei 0-1). Mein Tipp: Sei ehrlich mit dir selbst. Eine 3 die eigentlich eine 7 ist, hilft niemandem.
Karate-Chop-Punkt
Der Klassiker unter den Klopfpunkten – die Handkante, mit der Karatekämpfer Bretter durchschlagen. Hier startest du meist mit dem Setup-Satz. Dieser Punkt liegt auf dem Dünndarm-Meridian und ist besonders gut geeignet, um psychologische Umkehrungen aufzulösen. Wenn du nur Zeit für einen Punkt hast, nimm diesen! Er allein kann schon kleine Wunder bewirken.
Klopfakupressur
Der deutsche Begriff für EFT und verwandte Techniken. Klingt medizinischer als „Tapping“ und wird deshalb gern im therapeutischen Kontext verwendet. Die Methode ist dieselbe: Du stimulierst Akupunkturpunkte durch sanftes Klopfen. Der Begriff macht auch klar, dass es sich um eine körperorientierte Technik handelt – du redest nicht nur über Probleme, sondern löst sie auf körperlicher Ebene.
Klopfpunkte
Die magischen Stellen an deinem Körper, wo Meridiane nah an der Oberfläche verlaufen. Die klassische Sequenz: Augenbraue, Seite vom Auge, unter dem Auge, unter der Nase, Kinn, Schlüsselbein, unter dem Arm, Kopf. Jeder Punkt hat seine eigene Qualität und Verbindung zu bestimmten Emotionen. Du musst sie nicht auswendig lernen – mit der Zeit wird es zur zweiten Natur.
Klopfrunde
Ein kompletter Durchgang durch alle Klopfpunkte. Eine Basic-Runde dauert etwa 30-60 Sekunden. Die Kunst liegt nicht in der Perfektion, sondern in der Wiederholung. Manchmal brauchst du drei Runden, manchmal dreißig. Jede Runde ist wie eine Schicht, die du abträgst. Geduld ist der Schlüssel – manche Themen sind wie Zwiebeln mit vielen Schichten.
Matrix Reimprinting
Die Weiterentwicklung von EFT durch Karl Dawson. Hier arbeitest du nicht nur mit der Erinnerung, sondern steigst richtig in sie ein und veränderst sie auf energetischer Ebene. Du stellst dir dein jüngeres Ich vor (dein „ECHO“) und hilfst ihm, die Situation neu zu erleben. Klingt abgefahren? Ist es auch! Aber unglaublich wirkungsvoll bei Traumata und tief sitzenden Glaubenssätzen.
Meridiane
Die Energiebahnen in deinem Körper – wie unsichtbare Autobahnen für deine Lebensenergie (Chi). Die traditionelle chinesische Medizin kennt 12 Hauptmeridiane plus 2 Sondermeridiane. Bei EFT nutzen wir hauptsächlich die Endpunkte dieser Meridiane. Wenn die Energie hier frei fließt, fühlst du dich gut. Blockaden führen zu emotionalen und körperlichen Problemen. EFT ist wie Stau auflösen auf der Energie-Autobahn.
Movie Technique
Dein Problem als Film betrachten – genial für spezifische Erinnerungen! Du gibst deiner Erinnerung einen Titel (je absurder, desto besser), und gehst sie dann wie einen Film durch. Sobald Emotionen hochkommen: Stopp und klopfen! So arbeitest du dich Szene für Szene durch, bis du den ganzen „Film“ emotionslos anschauen kannst. Besonders gut bei Traumata, weil du die Kontrolle behältst.
Muskeltest
Das Biofeedback-System deines Körpers. Durch kinesiologische Tests kannst du checken, ob ein Thema noch Stress verursacht oder ob Glaubenssätze noch aktiv sind. Der Klassiker: Der ausgestreckte Arm wird bei Stress schwach. Nicht jeder kann es, nicht jeder glaubt dran, aber wenn du es beherrschst, ist es ein unschätzbares Werkzeug zur Überprüfung deiner EFT-Arbeit.
Negative Affirmation
Klingt falsch, ist aber goldrichtig! Bei EFT sagst du bewusst das Negative: „Auch wenn ich diese Angst vor Spinnen habe…“ Warum? Weil dein Unterbewusstsein sowieso weiß, was los ist. Positive Affirmationen prallen oft ab, wenn ein negativer Glaubenssatz dagegen steht. Erst wenn du das Problem anerkennst, kann es sich lösen. Das ist der große Unterschied zu reinem positivem Denken.
Persönlicher Friedensprozess
Gary Craigs Methode für systematische Lebensaufräumung. Du schreibst ALLE belastenden Erinnerungen auf (die meisten kommen auf 50-100) und klopfst sie systematisch durch. Klingt nach viel Arbeit? Ist es auch! Aber stell dir vor: Ein Leben ohne emotionalen Ballast! Die meisten brauchen 3-6 Monate bei täglich 1-2 Erinnerungen. Die Lebensveränderung ist unbezahlbar.
Psychological Reversal
Die psychologische Umkehrung – der Saboteur in dir! Bewusst willst du gesund sein, unbewusst hältst du an der Krankheit fest. Bewusst willst du Erfolg, unbewusst hast du Angst davor. Diese inneren Widersprüche blockieren jede Veränderung. Der Setup-Satz mit Selbstakzeptanz („ich liebe und akzeptiere mich vollständig“) ist speziell dafür designed, diese Umkehrungen aufzulösen.
Reminder-Phrase
Die Kurzform deines Problems, die du während des Klopfens wiederholst. Aus „Auch wenn ich diese lähmende Präsentationsangst habe“ wird einfach „diese Präsentationsangst“. Sie hält dein Gehirn beim Thema. Wichtig: Pass sie an, wenn sich was verändert! Aus „diese Angst“ wird vielleicht „die restliche Angst“ oder „die Angst im Bauch“. Bleib präzise und aktuell.
Setup-Satz
Der Eröffnungssatz jeder EFT-Sitzung. Die Formel: „Auch wenn ich [Problem] habe, liebe und akzeptiere ich mich vollständig.“ Dieser Satz macht zwei wichtige Dinge: Er benennt das Problem klar und kombiniert es mit Selbstakzeptanz. Das ist der Trick! Du musst das Problem nicht mögen, aber dich selbst trotz des Problems akzeptieren. Ohne Selbstakzeptanz keine Heilung.
SUD-Skala (Subjective Units of Distress)
Dein emotionales Thermometer von 0 (keine Belastung) bis 10 (maximale Belastung). Entwickelt von Joseph Wolpe, ist sie das wichtigste Messinstrument bei EFT. Vertraue deinem ersten Impuls – der Kopf will oft beschönigen. Eine 10 fühlt sich an wie Panik, eine 5 wie deutliches Unbehagen, eine 0 wie vollkommener Frieden mit dem Thema.
Surrogate Tapping
Stellvertretendes Klopfen – du klopfst für jemand anderen! Klingt verrückt? Funktioniert aber, besonders bei Babys, Tieren oder Menschen, die nicht selbst klopfen können. Du versetzt dich in die Person hinein und klopfst, als wärst du sie. Quantenphysik? Morphisches Feld? Placebo? Egal – Hauptsache es hilft! Wichtig: Nur mit Erlaubnis oder bei eigenen Kindern/Tieren.
Tapping
Der englische Begriff fürs Klopfen – international verstanden und googelbar! „Tapping“ klingt lässiger als „Klopfakupressur“ und hat sich in der Community durchgesetzt. Gemeint ist immer dasselbe: das rhythmische, sanfte Beklopfen der Akupunkturpunkte. Die Bewegung sollte locker aus dem Handgelenk kommen, etwa so fest wie du an eine Tür klopfen würdest.
Tell the Story Technique
Die Erzähltechnik – perfekt für komplexe Situationen! Du erzählst deine Geschichte und klopfst dabei kontinuierlich. Sobald Emotionen hochkommen, bleibst du bei diesem Detail und klopfst gezielt darauf. So arbeitest du dich durch die ganze Geschichte, bis du sie neutral erzählen kannst. Der Vorteil: Du findest automatisch alle wichtigen Aspekte und vergisst nichts.
Thymus-Punkt
Die Thymusdrüse, dein Immun-Booster, sitzt hinter dem oberen Brustbein. Tarzan wusste schon, warum er sich auf die Brust trommelt! Dieser Punkt ist nicht Teil der klassischen EFT-Sequenz, aber unglaublich kraftvoll. Klopfe hier, wenn du dich schwach fühlst oder dein Immunsystem stärken willst. Viele EFT-Praktiker bauen ihn als Extra-Punkt ein. Nebenwirkung: sofortiger Energie-Kick!
Visual Squash
Eine NLP-Technik, die wunderbar mit EFT kombinierbar ist. Du visualisierst zwei widersprüchliche Anteile in deinen Händen und bringst sie zusammen, während du klopfst. Perfekt bei inneren Konflikten wie „Teil von mir will abnehmen, Teil von mir will essen“. Das Klopfen macht die Integration leichter und nachhaltiger. Am Ende hast du statt innerem Krieg inneren Frieden.
Dieses Glossar ist ein lebendiges Dokument. EFT entwickelt sich ständig weiter, und neue Begriffe und Techniken entstehen. Hast du einen Begriff vermisst oder möchtest du mehr über einen bestimmten Aspekt erfahren? Lass es mich wissen!
Denk daran: EFT ist ein Werkzeug zur Selbsthilfe, ersetzt aber keine professionelle medizinische oder psychotherapeutische Behandlung. Bei schweren Traumata oder psychischen Erkrankungen suche bitte professionelle Unterstützung.






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