„My name is not Susan, so watch what you say. If you call me that name, I’ll have to walk away…“
Der Whitney Houston Song läuft in meiner Dauerschleife. Nicht, weil ich ein 90er-Revival habe, sondern weil ich gerade mehrfach mit „Britta“ angeschrieben wurde. In den Kommentaren. Unter meinem Blogartikel.
Header. Bio. Signatur. Impressum. Über-mich-Seite. Sogar in der URL meiner Website: bridge-it-coaching.de – Brigitte It Coaching. Nicht Britta It Coaching.
Und trotzdem: „Liebe Britta, toller Artikel!“
Beim ersten Mal dachte ich: Okay, Tippfehler. Beim zweiten Mal dämmerte mir: Die haben meinen Namen nicht mal gelesen. Und wenn sie meinen Namen nicht lesen – haben sie dann überhaupt meinen Artikel gelesen?
Willkommen in der Welt der Copy Paste-Kommentare, oberflächlichen Business-Kontakte und der Frage: Wann hat eigentlich niemand mehr Zeit für echte Begegnungen?
Echte Begegnungen statt Copy Paste-Kommentare
Die Copy-Paste-Kultur: Wenn Engagement zur Pflichtübung wird
Der Algorithmus hat uns alle im Griff
Wir alle wissen es: Kommentare sind wichtig für die Reichweite. LinkedIn liebt Interaktion, Instagram belohnt Engagement, und in Blog-Communities gilt: Wer kommentiert, wird kommentiert.
Das Problem: Aus echtem Interesse wird Pflichterfüllung.
Die typischen Copy-Paste-Kommentare:
- „Toller Artikel, [Name]! Sehr inspirierend!“
- „Danke für diese wertvollen Tipps!“
- „Super geschrieben! 👍“
- „Kann ich nur unterschreiben!“
Was sie alle gemeinsam haben: Sie könnten unter jedem x-beliebigen Artikel stehen. Sie sagen nichts über den Inhalt. Und vor allem: Sie zeigen, dass die Person nicht wirklich da war.
Warum falscher Name der Gipfel ist
Ich verstehe Tippfehler. Ich verstehe, dass Menschen in Eile sind. Ich verstehe sogar, dass niemand die Zeit hat, unter jeden Artikel einen Essay zu schreiben.
Aber den Namen falsch schreiben?
Das ist, als würdest du zu einem Kundengespräch gehen und sagst: „Hallo Frau… ähm… wie war der Name nochmal?“
Der Name ist das Mindeste. Das absolute Minimum an Aufmerksamkeit.
Wenn schon der Name falsch ist – wie ernst nimmt dich diese Person dann wirklich?
Was das über die Business-Welt aussagt
Die Sichtbarkeits-Falle
Wir alle wollen sichtbar sein. Wir schreiben Blogartikel, posten auf Social Media, vernetzen uns in Communities. Wir investieren Zeit, Energie, manchmal Geld.
Und dann passiert das:
- Menschen liken, ohne zu lesen
- Menschen kommentieren, ohne zu verstehen
- Menschen vernetzen sich, ohne wirklich Interesse zu haben
Die bittere Wahrheit: Viele wollen gar nicht dich sehen. Sie wollen gesehen werden. Dein Content ist nur die Bühne für ihre Performance.
Die Coaching-Bubble und ihre Oberflächlichkeit
Besonders in der Coaching- und Business-Szene ist es krass. Da wird von „authentischer Verbindung“ und „echtem Miteinander“ gesprochen – und dann kriegst du Kommentare, die offensichtlich aus einer Vorlage kopiert wurden.
Die Ironie: Die gleichen Menschen, die über „echte Beziehungen im Business“ posten, können sich nicht mal die zwei Sekunden nehmen, deinen Namen richtig zu schreiben.
Was mich wirklich ärgert
Es geht nicht um Perfektion. Es geht nicht darum, dass jeder Kommentar ein Meisterwerk sein muss.
Es geht um Respekt.
Respekt bedeutet: Ich nehme mir die Zeit, wirklich hinzuschauen. Deinen Namen zu lesen. Vielleicht sogar einen Satz aus deinem Artikel aufzugreifen.
Respekt bedeutet: Ich bin wirklich da, oder ich lasse es bleiben.
My Name Is Not Britta: Eine Metapher für viel mehr
Wenn Frauen nicht richtig gesehen werden
Dieser falsche Name ist mehr als nur ein Ärgernis. Er ist symptomatisch für etwas Größeres:
Frauen werden nicht wirklich wahrgenommen.
Wir kämpfen für Sichtbarkeit. Wir überwinden unsere Ängste, stellen uns mit unserem vollen Namen ins Netz (trotz Stalking-Ängsten und Impressums-Sorgen). Wir machen uns verletzlich, teilen unsere Geschichten.
Und dann wird nicht mal unser Name richtig gelesen.
Das triggert. Das triggert hart. Weil es uns zeigt: Selbst wenn wir sichtbar sind, werden wir oft nicht wirklich gesehen.
Der Glaubenssatz dahinter
„Ich bin es nicht wert, richtig wahrgenommen zu werden.“
Das ist der Glaubenssatz, der durch so einen falschen Namen aktiviert wird. Rational wissen wir: Es war nur ein Flüchtigkeitsfehler. Emotional fühlt es sich an wie: „Du bist nicht wichtig genug, dass ich mir deinen Namen merke.“
EFT gegen die Frustration über mangelnde Wertschätzung
Warum das mehr triggert, als es sollte
Wenn dich ein falsch geschriebener Name so sehr ärgert, dass du einen ganzen Blogartikel darüber schreibst (guilty! 🙋♀️), dann steckt mehr dahinter.
Mögliche tiefere Themen:
- Alte Erfahrungen, nicht gesehen zu werden
- Der Kampf um Anerkennung
- Das Gefühl, nie genug zu sein
- Frustration über die oberflächliche Business-Welt
EFT-Klopfrunde für dieses spezifische Ärgernis
Mehr zur EFT-Technik findest du in meiner ausführlichen Anleitung.
Setup-Satz (3x am Karatepunkt): „Auch wenn mich diese oberflächlichen Kommentare mit falschem Namen richtig wütend machen, weil sie zeigen, dass niemand wirklich hinschaut, akzeptiere ich mich und meine Gefühle vollständig.“
Klopfrunde (bei jedem Punkt):
- Augenbraue: „Diese Wut über den falschen Namen“
- Auge: „Niemand schaut wirklich hin“
- Unter Auge: „Ich bin es nicht wert“
- Unter Nase: „Diese Oberflächlichkeit“
- Kinn: „Mein Name ist nicht Britta!“
- Schlüsselbein: „Diese Frustration“
- Unter Arm: „Ich will gesehen werden“
- Kopf: „Wirklich gesehen werden“
Zweite Runde mit Perspektivwechsel:
- Augenbraue: „Vielleicht war es nur ein Fehler“
- Auge: „Vielleicht sagt es mehr über sie aus als über mich“
- Unter Auge: „Ich weiß, wer ich bin“
- Unter Nase: „Brigitte. Mit zwei T und E“
- Kinn: „Ich kenne meinen Wert“
- Schlüsselbein: „Ich darf wählen, wem ich antworte“
- Unter Arm: „Echte Menschen bleiben“
- Kopf: „Und die anderen dürfen gehen“
Wie ich jetzt damit umgehe
Meine neue Strategie
1. Ich antworte nicht mehr auf Copy-Paste-Kommentare. Wenn jemand meinen Namen falsch schreibt oder offensichtlich nicht gelesen hat, bekommt er keine Antwort. Punkt.
Das ist nicht unhöflich. Das ist Selbstschutz. Meine Energie ist wertvoll.
2. Ich belohne echtes Engagement. Wenn jemand einen konkreten Punkt aus meinem Artikel aufgreift, darauf eingeht, eine echte Frage stellt – dann nehme ich mir Zeit für eine ausführliche Antwort.
Das ist der Unterschied zwischen Netzwerk und Netzwerk: Quantität vs. Qualität.
3. Ich schreibe für die Menschen, die wirklich da sind. Die stillen Leser, die jeden Artikel lesen, aber selten kommentieren. Die Frauen, die mir Monate später eine E-Mail schreiben: „Dein Artikel über XY hat mir so geholfen.“
Das sind meine Menschen. Nicht die Copy-Paste-Kommentierer.
Was ich gelernt habe
Sichtbarkeit bedeutet nicht, von jedem gesehen zu werden.
Sichtbarkeit bedeutet, von den richtigen Menschen gesehen zu werden. Von denen, die meinen Namen richtig lesen. Die meine Arbeit wertschätzen. Die wirklich da sind.
Und der Rest? Der darf gerne weiterziehen zu Britta. Die gibt’s bestimmt auch irgendwo. 😉
Die Einladung: Lass uns echte Begegnungen haben
Was echter Kontakt bedeutet
Echter Kontakt braucht keine perfekten Kommentare. Er braucht:
- Aufmerksamkeit – wirklich lesen, was da steht
- Interesse – an der Person hinter dem Content
- Respekt – den Namen richtig schreiben ist das Minimum
Meine Bitte an dich
Wenn du diesen Artikel gelesen hast (wirklich gelesen, nicht überflogen):
Schreib mir einen Kommentar. Aber bitte:
- Mit meinem richtigen Namen 😉
- Mit einem konkreten Gedanken zum Artikel
- Oder einfach nur: „Ich kenne das Gefühl!“
Und wenn du nichts zu sagen hast? Dann ist das auch okay. Dann like den Artikel, oder lass es ganz. Beides ist ehrlicher als ein Copy-Paste-Kommentar.
Was ich mir wünsche
Mehr Echtheit. Weniger Performance. Echte Begegnungen statt oberflächlichem Networking.
Dafür bin ich bereit:
- Weniger Reichweite in Kauf zu nehmen
- Kleinere, aber engagierte Community zu haben
- Mehr Zeit in echte Beziehungen zu investieren
Denn am Ende zählt nicht, wie viele Menschen deinen Namen falsch schreiben, sondern wie viele Menschen ihn richtig aussprechen.
PS: Falls du dich gerade fragst, ob du meinen Namen auch schon mal falsch geschrieben hast – keine Sorge. Das ist nicht persönlich gemeint. Dieser Artikel richtet sich an ein System, nicht an Einzelpersonen. Aber wenn du das nächste Mal kommentierst: Es ist Brigitte. Mit zwei T und einem E am Ende. Wie „Bridge It“ – die Brücke bauen. Genau das ist meine Arbeit. 💫
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